In den letzten Monaten wurde ich oft gefragt:
Hey, warum machst du die Beckenboden Trainerin Ausbildung, bist du nicht schon eine?
Ganz ehrlich: Nein, ich war es nicht…
Wenn man ganz korrekt bleibt, dann war ich “nur” eine Beckenboden Kursleiterin.
Hier unten sieht ihr eine Tabelle, wie das BeBo® Ausbildungsprogramm genau ausschaut.
Als Beckenboden Kursleiterin für Frau und Mann bekommt man das Basiswissen: Anatomie, Atmung, Inkontinenzformen, Blase, Prostata, Miktion, Haltung, Sexualität, Schwangerschaft, Krankheitsbilder, Wahrnehmung, Entspannung und sehr viele praktische Übungen, die die zukünftigen KursteilnehmerInnen in ihren Alltag problemlos integrieren können. Diesen Teil der Ausbildung habe ich 2015 absolviert.
Seit Herbst 2018 war ich in der BeBo® -Trainerin Ausbildung und ich habe sie im Februar erfolgreich abgeschlossen.
Was habe ich dazugelernt?
Erstens, dass das Beckenbodentraining nicht gleich Beckenbodentraining ist. Mütter mit Beckenbodenprobleme können beim Kochen ohne Ende isoliert ihre Beckenbodenmuskeln rhythmisch aktivieren und entspannen, es heißt aber noch nicht, dass sie beim nächsten Spaziergang bergab eilend mit dem Kinderwagen keinen Tropfen Harn verlieren werden… Und was ist mit den Leistungssportlern? Haben sie genau so starke und schnell reagierende Beckenbodenmuskeln wie Oberschenkeln oder Bizeps? Nicht unbedingt…
Man braucht erst mal eine Vertiefung des anatomischen Wissens und die Trainingslehre, damit man versteht, wie solche komplexe Abläufe funktionieren und wie man den Beckenboden in einem trainingsbezogenen Kontext mittrainieren kann und sollte.
Nach der abgeschlossenen BeBo® -Trainerin Ausbildung kann ich mit mehr Sicherheit maßgeschneiderte Trainingspläne zusammenstellen und mir ist noch bewusster geworden, wie wichtig die Integration der Beckenbodenmuskulatur in jeder Art des Trainings ist. Der Beckenboden ist in jede einzelne einfache und komplexe Bewegung integriert, egal, ob wir den Einkaufskorb über die Treppe in die Küche tragen, eine Runde Fußball mit dem Kind im Garten spielen oder uns eine Stunde Pilates in der Woche gönnen…
Und dann haben wir über die Zusammenhänge der verschiedenen Muskelgruppen im Körper, über die Faszien, über das Dehnen etc. noch gar nicht geredet…
Es gibt noch unendlich Vieles zu lernen!
Und es gibt so viel zu tun! Hoffentlich erlebe ich es noch, dass meine Beckenboden Beiträge auf den Social Media Kanälen mehr Resonanz kriegen, als meine Naturaufnahmen…